Chiropraktik beim Pferd

 

Das Gebäude des Pferdes ist im Grunde nicht auf das Tragen eines Reitergewichts oder das Ziehen einer Kutsche ausgelegt. Diese zusätzliche Belastung kann aber durch gezielten Muskelaufbau kompensiert werden, so dass ein pferdeschonendes Reiten und Fahren auch in hohen Klassen oft bis ins Alter möglich ist. 

 

 

Um sich entspannt und schmerzfrei bewegen zu können, braucht das Pferd ein gut funktionierendes Nerven-, Muskel- und Skelettsystem. Probleme in einem dieser Bereiche wirken sich unmittelbar auf die beiden Anderen sowie auf den ganzen Organismus aus. Deshalb sind eine gute Zahngesundheit, gute Hufpflege, passendes Sattelzeug, reiterliches Können und gezieltes Training sowie die freie Beweglichkeit aller Gelenke wichtige Faktoren, um ihrem Pferd Gesundheit und Lebensfreude und Ihnen den Spaß an und mit Ihrem Pferd zu erhalten.

 

 

Für die freie Beweglichkeit der Gelenke kann ich im Rahmen des Möglichen als Chiropraktor sorgen, in den anderen Bereichen kann ich Sie entweder eingehend beraten oder Ihnen einen Experten empfehlen.

 

 

Chiropraktik kann sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch eingesetzt werden. Prophylaktische Behandlungen zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und zur Vorbeuge von Problemen empfehlen sich einmal jährlich, therapeutische Behandlungen erfordern in chronischen Fällen in der Regel mehrere Sitzungen, in akuten Fällen sind die Probleme häufig schneller behoben. 

Symptome dafür, dass Ihr Pferd eine chiropraktische Behandlung braucht, können sein:

  • Bewegungsunlust

  • Headshaking
  • Steifheit

  • Taktfehler

  • reduzierte Leistungsfähigkeit

  • schnelles Schwitzen, asymmetrisches Schwitzen

  • Muskelabbau

  • falscher Knick

  • Schweifschiefhaltung

  • Beckenschiefstand

  • Rittigkeitsprobleme (Stellen/Biegen, mangelnde Versammlung, Kreuzgalopp, …)

  • Widersetzlichkeit beim Putzen, Satteln, Gurten, Reiten/Fahren

  • fester Rücken, Schmerzen im Rücken, lässt nicht Sitzen

  • setzt den Reiter schief hin

  • nimmt den Zügel nicht an

  • Berührungsempfindlichkeit

  • unklare Lahmheiten, Stolpern

  • Veränderte Körperhaltung

  • Verhaltensänderungen

  • Parken   

 

Eine Erstuntersuchung dauert in der Regel etwa 90 Minuten. Ich schaue mir nach Erhebung des Vorberichtes und Ihres Anliegens das Pferd im Stand und zumindest im Schritt, ggf. auch an der Longe oder unter dem Reiter, sowie in anderen Gangarten, an (Ganganalyse). Danach erfolgt eine eingehende Untersuchung der Haut und der Muskulatur, woran sich die eigentliche chiropraktische Untersuchung und Behandlung anschließt. Zum Schluss erfolgt, wenn indiziert, eine Kontrolle des Sattels, ggf. auch unter dem Reiter, und, wenn nicht schon während der Behandlung erfolgt, eine Besprechung der Befunde.

 

Sie bekommen von mir entweder direkt oder elektronisch einen speziell auf Sie und ihr Pferd abgestimmten Therapie- und ggf. Trainingsplan für die nächsten Wochen, je nach Befund.

 

Die Nachuntersuchung dauert ca. 45 – 60 Minuten und findet in der Regel 2 – 3 Wochen nach der Erstuntersuchung statt. Hier wird überprüft, wie sich das Pferd in der Zwischenzeit entwickelt hat, ob Therapie- bzw. Trainingsplan Wirkung zeigen und es wird das weitere Vorgehen besprochen.

 

Eine chiropraktische Behandlung kann und soll die „normale“ tiermedizinische Versorgung nicht ersetzen, sondern sie sinnvoll ergänzen. So können durch Chiropraktik z.B. der Einsatz von Medikamenten reduziert und Probleme des Bewegungsapparates in einem sehr frühen Stadium erkannt werden, so dass die Leistungsfähigkeit des Pferdes erhalten bleibt oder sogar verbessert wird. Stelle ich während der Untersuchung fest, dass eine Erkrankung vorliegt, die chiropraktisch nicht zu behandeln ist, werde ich Sie an Ihren Haustierarzt überweisen. Die Basis für diese Abschätzung sind das Studium der Tiermedizin und mehrere Jahre solide Ausbildung und Assistenzzeit in der Pferdefahrpraxis und -klinik.

 

Es kann manchmal sinnvoll sein, im Rahmen einer chiropraktischen Behandlung Röntgenbilder anzufertigen um eventuelle Verschleißerscheinungen darzustellen bzw. Ursachen für die vorliegende Symptomatik zu finden. Deshalb ist mir die Zusammenarbeit mit Ihrem Haustierarzt sehr wichtig. Sollten Sie bereits Röntgenbilder oder auch andere Befunde (Blut, Ultraschall etc.) vorliegen haben, bringen Sie diese bitte zum ersten Termin mit.

 

Nach einer chiropraktischen Behandlung sollte das Pferd einige Tage Pause haben. Es ist also nicht sinnvoll, eine Behandlung einige Tage vor einem Turnier durchzuführen. Das Pferd sollte sich aber bewegen können, also bitte nicht nur in die Box stellen! Nach einer Behandlung muss sich der gesamte Bewegungsapparat neu sortieren, das geht nur, wenn das Pferd auch die Gelegenheit dazu hat (Weidegang, Auslauf etc.). Auch wenn die Chiropraktik eine sanfte Heilmethode ist, weisen Sie mich bitte darauf hin, wenn Ihr Pferd tragend ist, ein Anfallsleiden oder andere chronische Erkrankungen hat.